Ein frisches Gedicht im Angesicht der gefühlten Machtlosigkeit dieser Tage …

Ich steck den Schlagring ein
Denn ich will bewaffnet sein
Nicht erst wenn sie mich holen
- Den queeren linken Polen –
Schon wenn’s um meine Nachbarn geht
Wenn der Mob vor ihren Türen steht
Wenn die verdammten Nazi-Schweine
Wieder Molotovs und Steine
In die Fenster and’rer Menschen schmeißen
Weil diese anders aussehen, heißen
Wenn Häuser brenn‘ wie zwei-und-neunzig
Nachbarn steh’n dabei und freu’n sich
Wer einen Nazi sieht, der muss ihn hauen
Noch bevor sie ihre Nester bauen
Bevor sie ihre Netze weben.
Denn wir alle nur in Angst noch leben,
Wenn sie erst in Macht und Einfluss sitzen.
„Wutbürger“ in Behördenspitzen
Die Hetzer in der Eff-Ah-Zett
Wo „niemand sie vermutet hätt‘.“
Denn nicht nur Skinheads, „Heimat“-Kader
Es ist das ganze „bürgerliche“ Lager
„Normale“ Menschen voller Hass
Wenn Häuser brenn‘ und Deutschland klatscht.
Die Regeln, wie sie liegen:
Nazi sein, das heißt Probleme kriegen.
Ihre Banden werd‘n zerschlagen
Nicht in die Tagesthemen eingeladen.
Weil wir nichts normalisieren;
Nicht mit Faschisten diskutieren;
Diskursverschiebung nicht erdulden;
Nicht den Vorwand ihrer „hulden;
Schönen deutschen Heimatsprache“
Wenn sie sagen, es sei Rache
Für Feminismus, Gendertrubel
Wenn noch ein Hausbrand wird bejubelt.
Wenn es soweit ist, ist es zu spät
Wehret dem Anfang, solang es noch geht
Wehret dem Anfang, bevor es beginnt
Kein Fußbreit dem rechten Gesind‘